1.1. Team
Schnittleiter: Dr. Pavol Hnila, Toke Hansen (Profilstege und 7686 bis 27.8.2014), Jana Richter (7686 vom 5.9. bis 11. 9. 2014)
Studenten: Berit Lena Panduro Petersen, Ceyhun Aydinli, Damla Kufacı, Ender Felek, Hüseyin Aka, Kezban Yıldırım, Mehmet Emin Azaklı
Gastausgräber: Dr. Barbara Schneider, Dr. Joachim Weissbrich, Thomas Ultsch
1.2. Ausgangssituation und Ziele
In allen erwähnten Arealen hat man schon in vorherigen Jahren ausgegraben und die meisten nachbronzezeitliche Befunde wurden vor 2014 beendet. Ausnahmen gab es nur vereinzelt, meistens in den abgetragenen Profilstegen. Das Hauptziel in dem ganzen Gebiet war die Klärung der Mauerabfolge des spätbronzezeitlichen Monumentalgebäudes und die Identifikation seines Eingangs.
1.3. Arbeitsorganisation
Die nach Koordinatensystem rechtwinklig orientierte Profilstege waren bei der Suche nach Erklärungen eher hinderlich als hilfreich und wir haben entschieden alle übrige Profilstege zwischen den einzelnen 10x10 Quadranten (=Areale) abzubauen. Da das Dokumentationssystem sehr stark an Areale gebunden ist, entstanden während der Grabung zahlreiche Komplikationen mit der Vergabe von Loci-Nummer, Erstellung von Tagesskizzen und Zuweisung von Funden zu Befunden. Insgesamt handelte sich um einen beachtlichen Mehraufwand an Dokumentation im Vergleich mit der traditioneller Arbeitsweise, die nur an ein Areal gebunden ist. Im Verlauf der Kampagne wurden dann Anpassungen in der Datenbank unternommen, die das Areal-gebundene Dokumentationssystem etwas gelockert haben und die auch das Hochladen von arealübergreifenden Tagesskizzen und Tagebüchern ermöglicht haben. Die Vergabe von Loci im Feld richtete sich aber weiterhin nach Arealen und wenn sich die gleiche Befunde über mehrere Arealen erstreckten, wurden denen unterschiedliche Loci-Nummer vergeben - jeweils eine Nummer pro Areal mit der nächsten zur Verfügung stehenden Locusnummer. Ausnahmen gab es nur, wenn es sich um wenige übergreifende Zentimeter handelte - dann gab nur ein Areal und ein Locus. Diese Lösung reicht für Kollektionen, reicht aber nicht für Funde oder Proben. Funde und Proben müssen mit exakten Koordinaten aufgenommen werden, die vorgefertigten Datenbak-Formulare erlauben aber keine Angabe ausserhalb Arealgrenzen. In solchen Situation mussten zwingend Loci getrennt nach Arealen angelegt werden, auch wenn die Arealübergreifung nur wenige Millimeter betraf.
Dieser Mehraufwand an Dokumentation war leider nicht mit einer entsprechenden Fachpersonalverstärkung verbunden, weil vier geplannte Mitarbeiter vor dem Grabungsbeginn abgesagt haben.
Nach dem Abbau der Profilstege entstand eine grosse offene Fläche, die auch arbeitstechnisch gewisse Modifikationen erforderte. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Grabungsteams nicht Areal-orientiert, sondern Befund-orientiert ausgraben und dokumentieren. Somit hat Melanie Weber mit ihrem 7584 Team auch die Süd- und Ostteile von 7585 übernommen, Silvio Reichmuth mit seinem Team den Hofbereich des spätbronzezeitlichen Monumentalgebäudes in 7585 übernommen, und Pavol Hnila manche Mauer in 7586 übernommen. Statt abgetragener Profilstege haben wir für den Abraumbeseitigung mehrere 25x5x500 cm Holzplanken benutzt, die je nach Bedarf verteilt waren. An einigen Strecken konnten wir mit den Schubkarren über doppelte Holzplanken bis auf die Arbeitstelle ankommen.