Fragment einer 4,5cm dicken kissenförmigen Tafel mit einer rotbraun gebannten Vorder- und einer braun bis gelbbraun gebrannten, großflächig abgeplatzten Rückseite; der Ton ist mit ungewöhnlich viel Sand und kleinen Steinchen relativ grob gemagert. Der linke Rand ist auf einer Länge von 9,4cm erhalten. Dem Profil nach zu urteilen, muß es sich um eine ca. 21 cm breite Tafel gehandelt haben, die Platz für 3 Kolumnen (c. 6,2cm) bot, die durch 1cm breite Streifen voneinander getrennt wurden. Erhalten blieb die linke Kolumne sowie ein kleiner Teil der mittleren Kolumne. Die linke Kolumne wird durch 5 horizontale Ritzlinien in 6 Abschnitte unterteilt. Der oberste Abschnitt umfaßt 6 Zeilen, die drei folgenden jeweils 3 Zeilen; der vierte Abschnitt ist mit 2 Zeilen der kleinste; der unterste Abschnitt umfaßte 4+x Zeilen.
In der mittleren Kolumne sind 5 feine horizontale Ritzlinien zu erkennen, durch die meist zweizeilige Abschnitte erzeugt werden. Lediglich der oberste Abschnitt umfaßt vier Zeilen.
Auf der Rückseite blieb erneut ein Teil des linken Randes und damit jeweils der Zeilenanfang erhalten. Zwei jeweils zweizeilige Abschnitt sind vorhanden, ehe der Text duch eine doppelte horizontale Ritzlinie abgeschlossen wird. In der mittleren Kolumne existieren die Anfänge von vier Zeilen, die offenbar alle zu einem Paragaphen gehörten. Wenn die unter der ersten Kolumne beobachtete doppelte Ritzlinie alle drei Kolumnen betraf, wäre die Abplatzung zu verschmerzen, da sie nur eine Zeile in Mitleidenschaft gezogen hätte.
Die Zeilenhöhe beträgt auf der Vorderseite 0,35cm, auf der Rückseite hingegen 0,55cm, so als habe der angesichts des wenigen verbleibenden Textes reichliche Platz auf der Tafel den Schreiber zu einer größeren Schrift animiert(?).
Das Gesamtgewicht der Tafel darf auf mindestens 2-3kg geschätzt werden - kein Netbook, ein Notebook!
Archäometrie: p-XRF 2017