Der kurze Pfosten wurde horizontal liegend gegenüber der Plattform gefunden. Aufgrund seiner sekundären Bearbeitung scheint er aber mit der Plattform in Verbindung zu stehen. Die Oberläche wurde entrindet, es finden sich mehre Schnittspuren. An einer Seite gibt es direkt untereinander im Abstand von ca. 7 cm zwei Astansäzte, dazwischen ist noch Rinde erhalten. Die Unterseite ist abgesägt und von einer Seite leicht schräg eingebeilt. Das können die Spuren von der Fällung des Baumes sein. Die Oberseite ist nachträglich verändert: erst wurde der Pfosten von zwei Seiten angespitzt, so dass ein satteldachförmiges Ende entstand. Dies geschah mit einer Axt mit gerundetem Blatt, in Richtung vom Stamm auf das Ende zu. Danach wurde das satteldachförmige Ende auf der Oberseite mit einer Kehlung von 10 cm Länge und 8 cm Breite versehen. In Analogie zu dem Befunde der Plattform war diese wohl aus Auflage für einen horizontal verlaufenden Balken gedacht. Auf einer Seite ist die Oberfläche auf einer Fläche von ca. 12 x 10 cm verkohlt. Insgesamt ist das Stück jedoch gut erhalten und recht hart.
Länge 45 cm, Durchmesser ca. 20 cm, Holzart: Pinus brutia/halepensis
Das Stück wurde ausführlich dendrochronologisch analysiert (Manning et al. in MDOG 2019, 161–178. Dabei wurden vier C14-Proben (GrM-14314, GrM-14415, GrM-14445, UGAMS-39453) für Wiggle-matching genommen. Auch von der Rinde wurde eine Probe (Fund:8086:012:002:003) genommen (Tübitak-0172). Die intensive Auswertung erbrachte eine Datierung von ca. 848–822 BC (IntCal13) bzw. 851–820 BC (IntCal98) bei 68.2% Wahrscheinlichkeit.