H: 4,0 cm - B: 3,4 cm - Gewicht: 2,05g - Silber?
Hauchdünnes grauschwarzes Zierblech mit sehr sorgfältig und detailliert reliefiertem Stierkopf; rundlich sich herauswölbendes und von einer wulstigen Linie gerahmtes rechtes Auge; linkes Auge in gleicher Weise gestaltet, aber mit dem Blech nach hinten gebogen; zwischen den Augen befindet sich das Stirnhaar, das aus vier langen parallelen und zwei kürzeren, zart gewölbten Strähnen besteht; Stirn-Augen und Nasenpartie werden durch zwei eingeritzte Bogenlinien voneinander getrennt; auch der Nasenrücken wird durch 3 vertikale parallele Bänder markiert, die an der durch einen Rand betonten, rundlichen Schnauze (rechtes Nüsternloch mglw. identifizierbar) enden; beidseits des Nasenrückens befinden sich 2 vertikale Pfeilmusterbänder, die die Seitenwangen der Schnauze oder eventuell die Wamme charakterisieren sollen; in der rechten oberen Ecke des Bleches befindet sich ein kleines Loch (Dm: 1mm); das seine Verwendung als Zierblech bzw. Beschlag belegt. Holzkohlereste auf der Rückseite könnten darauf hinweisen, das das Blech ursprünglich auf einem hözernen Kern befestigt war?
Das Blech erinnert in seiner qualitätvollen Ausführung - trotz seiner Kleinheit - an die Stierkopfrhyta und Gefäße mit und ohne Reliefverzierung (Taprammischale) aus dem Hortfund von Kinik; deshalb erscheint - vorbehaltlich der Klärung der Materialfrage - eine Datierung in die SBZ sehr wahrscheinlich.