Fingerring (7785:132:002)

H: 2,7 cm- B Zapfen: 1,36 cm - L Zapfen: 1,32 cm - Dm außen: 2,2 cm - Dm innen: 1,9-2,0 cm - D Ring: 0,2-0,3 cm - Gewicht (nach Restaurierung): 13,0g
Bronzering mit rechteckigem Zapfen; Ring besteht aus sich zum Zapfen verbreiterndem Blech; die Naht, die beide Ringhälften zusammenhielt, ist aufgebrochen; im Kern ist das Objekt stabil, Oberfläche jedoch nur noch partiell erhalten und stark korrodiert; in den Ecken des Zapfens mikroskopische Reste organischer Substanz (s. Mikrofoto u. Kartierungen); wahrscheinlich als Siegelring verwendet worden; Siegel jedoch nicht mehr erhalten (Dorte Schaarschmidt und Christoph Hünecke);

Vollständig erhaltener, schwerer Fingerring aus Bronze, der durch einen nahezu quadratischen Block (1,36 x 1,32 x 0,44cm) auf der Oberseite charakterisiert ist. Wie ein einstufiges Podest thront er auf der Ringoberseite die sich an dieser Stelle bis auf 2,1cm verbreitert, während der Ring an der gegenüberliegenden Seite, wo er gebrochen zu sein scheint, gerade einmal 0,44 cm mißt. Die Unterkanten des "Podestes" sind durch jeweils einen waagerechten Eindruck vom Ring abgesetzt, so als habe hier eine heiße (?) Zange ihre Spuren hinterlassen. Die unteren Stufen des Podestes sind mittig mit jeweils zwei kleine Einkerbungen versehen, die auf beiden Seiten im gleichen Abstand (0,44cm) voneinander eingetieft sind. Diese Kerben sind - zusammen mit Resten einer organischen Substanz - ein Indiz dafür, daß die Bronzeoberfläche ursprünglich mit einem Blech aus anderem Material (Gold, Silber) plattiert war oder sogar noch einen zusätzlichen Schmuckstein trug.
Ungeklärt ist die Herstellungstechnik: wurde der Ring in einem Stück gegossen und anschließend nachbearbeitet (These 1) oder wurde die Grundform des Ringes aus Blech gehämmert bzw. gezogen und der podestförmige Aufsatz nachträglich befestigt (These 2). Die Restauratorin gibt an, bei der Detailuntersuchung unter dem Mikroskop keine Spuren für eine Anbringung entsprechend These 2 bemerkt zu haben. Kopfzerbrechen bereitet allerdings der kreisförmige, relativ tiefe Eindruck an der Unterseite des Ringes. Entstand er nachträglich, als man die Oberseite des Blockes bearbeitete und den Block mit einem runden Werkzeug von unten festhielt, um eine harte Arbeitsunterlage zu erzeugen (zu These 1) oder besaß das ringförmige Blech eine zentrale Vertiefung, in die der "podestförmige Aufsatz" gesetzt und auf der Ringoberseite wie auch immer befestigt wurde (zu These 2). Ein Abdruck der Blockoberseite läßt kleine Dreiecke erkennen, die aber zufällig durch die Korrosionsreste enstanden sind. Bei Streiflicht glaubt man ein Dingir-Zeichen zu erkennen - das ist aber wohl Spinnerei und dem Wunsch geschuldet (Rainer Czichon)

Reinigung/Freilegung trocken/mechanisch mit Pinsel und Glasfaserradierer sowie Skalpell.
Tränkung (Metall) mit BTA-Behandlung: 3% BTA in Ethylalkohol. Schutzüberzug (Metall) mit
Paraloid B48N ca. 2-5% in Toluen-Ethylalkohol (7:3) + ca. 1% BTA und
Cosmoloid H80 in Siedegrenzbenzin 100-140°C (1:2).

 
 
 
Fundort
Oymaagac (OymS 01)
Funddatum
11.08.2010
Anlage
11.08.2010 08:35
Änderung
19.08.2017 08:37
Kontext
Ost
Nord
Höhe
6.76
0.16
281.70
Fundart
Einzelfund
Material
Metall
Fundkategorie
Schmuck
Datierung
Frühe Spätbronzezeit

 

 

 

 

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