Fragment einer Kanne mit oberrandständigem Henkel. Die Randgestaltung lässt darauf schließen, dass es sich um eine Kleeblattkanne mit Ausguß gehandelt hat. Drehscheibenware, Randdurchmesser 7,4 cm, Randerhaltung 40 %. Der Randbereich mit der Mündung und dem angesetzten Henkel ist per Hand geformt bzw. überformt, was vor allem an der Innenseite, aber auch außen zu beobachten ist. Der Henkelansatz befindet sich direkt an der Oberkante des Randes, während der steil zum vermuteten Ausguss hin verlaufende Rand oben abgeflacht ist und abgerundete Kanten hat. Der Scherben besteht aus rötlich hellbraunen Ton (Munsell color: 5YR 6/4) und weist mittelviel mineralische Magerung feiner bis mittlerer Größe auf, darunter dunkle Steinchen und Kalksteinbruchstückchen. Die Außenseite ist geglättet bzw. verstrichen. Einzelne Glättungspuren lassen sich vor allem im Bereich des Henkelansatzes erkennen. Die sehr flüchtige Bemalung in hell rotbrauner Farbe (Munsell color: 2.5YR 4/8) zeigt zunächst unterhalb des Randes eine dünne horizontal umlaufende Linie, die vor dem Henkel aussetzt bzw. ausläuft. Von dieser gehen gegenläufig diagonal gestellte Strichgruppen ab, die offensichtlich aus drei Linien bestanden und den Bereich des Gefäßhalses bedeckten. Unterhalb des Halses setzt eine ca. 2 cm breite horizontal umlaufende Linie an, die zwar auch unterhalb des Henkels weiterläuft, doch nicht ganz geschlossen ist. Diese breite Linie wurde durch mehrere umlaufende, etwa 0,4 cm breite Einzelstriche erstellt. Eine dieser Linien wird auf der rechten Seite unterhalb des Henkels weitergeführt, während die anderen als breite Linie kombiniert nach unten umbiegen. Unterhalb diese umlaufenden breiten Linie scheinen wieder Malelemente aus schräg gestellten Linien vorzukommen, doch ist unklar, um welche Art von Motiv (Liniengruppen?, Leiterbänder?) es sich ursprünglich gehandelt hat. Quer über den Henkel verlaufen schließlich noch drei weitere, parallel zu einander angeordnete ca. 0,4 cm breite Linien. Möglicherweise war ursprünglich direkt auf dem Rand ebenfalls Farbe aufgebracht, jedoch ist diese nur noch an einer einzigen Stelle nahe der Bruchkante zu erahnen.
Malmuster:
1.1
1.6
Archäometrie: p-XRF 2017