Stierfigur, Kopffragment, Auge (7587:033:006)

Das Fragment einer Tierfigurine lehnte an der westlichen Lehmziegelmauer, die die Loci Locus:7587:033 und Locus:7587:048 im Westen begrenzt. Die Vertiefung oder Rille, die das Fragment in zwei Bereiche teilt lag nahezu horizontal.

B: 4,4 cm - H: 4,9 cm - T: 5,7 cm

Fragment einer Tierfigurine aus oxidierend gebranntem, orangebraun gesliptem und poliertem Ton (Munsell: 5YR 6/4). Das Stück zeigt ein durch einen eingeritzen Kreis dargestelltes Auge (Dm 1,9 cm). Die Pupille ist durch eine konkave Wölbung (0,4 cm), mittig im Kreis liegend, wiedergegeben. Darüber befindet sich das Augenlid, das durch eine plastisch hervorgehobene, halbkreisförmig verlaufende Wölbung mit abgerundeten Kanten (B 0,7 cm) wiedergegeben ist. Darüber wölbt sich die Braue, die durch zwei parallele Ritzlinien (2,4 cm und 2,9cm) betont wird. An einigen Stellen sind Glättungen)zu erkennen, vor allem an der Auswulstung über dem Auge. Die Figurine wurde vermutlich hohl gearbeitet, die Innenseite des Stückes ist grob belassen. Der feinsandige Ton weist schwarze und weiße mineralische Einschlüsse (unter 1 mm Größe) auf.
An der durch das Auge hindurchgehenden Bruchkante wird ersichtlich, daß das Auge separat geformt und auf die Kopfoberfläche aufgesetzt wurde, denn zwischen beiden Partien ist ein schmaler kurzer Spalt zu sehen.

Das Auge weißt dieselbe Ware auf wie die Körper-, Hals- und Beinfragmente, die als "Stier 1" klassifiziert wurden (Nr. 7587:033:007, 7586:069:022, 7586:199:006, 7785:035:002, 7586:211:003 + 7587:005:007, 7486:018:011, 7586:155:005, 7587:035:001). Der orangebraune Überzug entspricht in der Farbe weitgehend dem Körperfragment mit Beinansatz, dem Rückenfragment mit Einfüllöffnung und dem Halsfragment mit Wamme. Die Knetspuren im Inneren entsprechen denjenigen der genannten Fragmente. Eine Zugehörigkeit ist sehr wahrscheinlich.

Archäometrie: p-XRF 2017