Dm Rand: 14,0 cm - Gewicht: ca. 35g
Mehrere Scherben eines scheibengedrehten dünnwandigen Gefäßes aus oxidierend gebranntem Ton (Munsell:) mit roter Bemalung auf der Außen- und Noppendekor(?) auf der Innenseite. Nur wenige Scherben lassen sich aneinanderfügen, so dass über die ursprüngliche Form des Gefäßes nur wenige Aussagen getroffen werden können; aufgrund des Randdurchmessers handelt es sich vermutlich um eine Schale. Die erhaltenen Randscherben deuten auf eine relativ steil nach oben ziehende, leicht s-förmige Wandung hin, wobei der Rand nach außen ausbiegt. Unterhalb des Umbruchs zum Rand verdickt sich die Wandund, dies deutet auf eine sehr sorgfältige und gekonnte Herstellung des Gefäßes hin, denn hierdurch wird dem Gefäß Stabilität verliehen (vgl. Horst Wolters Anmerkungen zum "Spannring"). Die Gefäßoberfläche ist Außen sowie Innen im Bereich des Randes sorgfältig geglättet; Glättspuren lassen sich gut erkennen. Im Gefäßinneren unterhalb des Randes wurde die Oberfläche verstrichen; hier zeigen sich außerdem vereinzelte Drehspuren. Innen sowie Außen wurde auf den Rand, über dessen gesamte Fläche bis zum Halsumbruch, eine rötliche Farbe aufgetragen (ca. 1,1 cm Breite). Zudem sind auf einigen Scherben vertikal verlaufende Streifen (ca. 1,4 cm Breite) roter Farbe zu erkennen, die den oberen, auf dem Rand verlaufenden Horizontalstreifen mit einem weiteren auf dem Gefäßbauch entlang laufenden Horizontalstreifen verbinden. Dieser zweite Horizontalstreifen ist auf keiner Scherbe vollständig erhalten. Im Gefäßinneren befindet sich unterhalb des mit Farbe bemalten Randes eine Reihe horizontal verlaufender, plastischer Punkte (Dm 0,5 bis 0,6 cm). Von dieser Reihe scheinen in regelmäßigen Abständen, Reihen von Punkten vertikal die innere Gefäßwandung herunterzulaufen. Der Boden des Gefäßes ist nicht erhalten.
Waren die Noppen nur Verzierung oder dienten sie einem praktischem Zweck?
Das Profil ist sehr unregelmäßig, wegen der besonderen Herstellungstechnik. Das Stück ist auf der Außenseite Braunpoliert (Ware BPW1). Die Innenseite ist nur verstrichen. Feine bis mittlere mineralische Magerung. Die größten Einschlüsse haben ca. 0,3 mm. Mit rotem Überzug ist dann auf der Außenseite ein Metopenmuster gemalt worden. Der Überzug wird auf der Innenseite des Randes ein Stück fortgesetzt.
Archäometrie: p-XRF 2017