Mehrere Fragmente einer bauchigen Flasche bzw. eines Kruges. Die Fragmente – unter anderem auch ein kleines Randstück – passen zwar nicht alle an, doch lässt sich die Form weitgehend zeichnerisch rekonstruieren. Unklar ist, ob es sich tatsächlich um eine Flasche handelt. Das Stück könnte auch einen Henkel besessen haben, womit es zu den bauchigen Krüge zu zählen wäre, doch ist bei dieser Form der Hals generell deutlicher abgesetzt. Auch weicht das Stück in seiner Bemalung von den Krügen ab, so dass vielleicht doch eine eigenständige Form vorliegt. Drehscheibenware, Randdurchmesser 5 cm, Randerhaltung 15 %. Der Scherben besteht aus rötlich hellbraunen Ton (Munsell: 2.5YR 5/6) und weist mittelviel mineralische Magerung feiner bis mittlerer Größe auf, darunter Kalksteinpartikel, die bisweilen auch größer sind. Auf der verstrichenen Außenseite ist ein hellbrauner Selfslip vorhanden (Munsell color: 5YR 6/34. Auf der Innenseite sind vielfache Drehspuren zu erkennen. Das Gefäß hat eine rotbraune Bemalung (Munsell: 10R 4/4), die nur aus mehr oder weniger horizontal umlaufenden breiten Linien besteht, die in unterschiedlichen Abständen aufgetragen worden sind. An der oberen und unteren erhaltenen sind die unregelmäßigen Anschlüsse der gemalten Steifen erhalten, die sehr unsorgfältig ausgeführt sind. Am letzten erhaltenen unteren Streifen ist zudem noch am Beginn des breiten Malstreifens eine vertikal nach unter abgehende Linie vorhanden, die wohl einen unbeabsichtigten Verlauf von zu viel aufgetragener Farbe darstellt. Der Rand ist auf der Ober- und Außenseite schließlich ebenfalls mit einer horizontal umlaufen Linie versehen. Auffällig bei diesem Stück ist, dass keinerlei Dreickesmuster vorliegen, die ansonsten ein Kennzeichen der bemalten Keramik sind. Dennoch lässt sich das Stück wohl der Gattung der bemalten Keramik zuordnen.
Malmuster:
1.1
Archäometrie: p-XRF 2017, Dünnschliff 2015-11, Pigmentanalyse 2020-6
