Rand-Dm: 30 cm - Boden-Dm: 11,8 cm - H: 14 cm
Große handgemachte oder auf der Tournette produzierte Knickwandschale mit rundlich facettiertem Rand und Flachboden; abgesehen von einer ca. 8 cm langen Schramme geht der unregelmäßige, leicht wellige Rand auf der Innenseite nahtlos in die Wandung über; auf der Außen- und Oberseite ist der Rand jeweils zweimal facettiert typisch eisenzeitlich) ; die Schulter zieht nur minimal ein; glatter Flachboden; die Außenseite der Oberfläche wirkt gut geglättet und war mglw. ursprünglich sogar poliert; die unterschiedlich großflächigen Farbschattierungen der Außenseite,die auf unregelmäßigen Brand zurückzuführen sind, umfassen Schwarz, Hellbraun, Rotbraun und Hellrot, auf der Innenseite Hellbraun und Hellrot; die wenigen nach der Klebung noch vorhandenen kleinen Brüche deuten an, daß das gesamte Gefäß wahrscheinlich mit einem hellbraunen (Munsell 7.5YR 6/4) Überzug versehen war; die Brüche zeigen im Randbereich eine durchgehend schwarze Farbe, in der Wandung dagegen außen einen schmalen rötlichen Streifen, zur Innenseite hin eine durchgehend hellbraune Farbe; feine bis mittelgrobe mineralische Magerung; an der Innenseite weiße Sinterspuren sichtbar; Erhaltungszustand 95% (EGF);
Restaurierung: Entsinterung mit Zitronensäure 5% und anschließender Wässerung - auffällig ist, dass die Wasserbäder bei der pH-Wert Probe leicht alkalisch reagieren (8-9); Festigung der Scherben (Bruchkanten) mit Mowital B30H 5% in Ethanol; Klebung der Scherben mit Mowital B30H 30% in Ethanol; zur Verdickung des Lösemittelklebstoffes (geringere Schrumpfung/ Spannung beim Entweichen des Lösemittels) wurden Talkum und Pigmente (Titanweiß rutil, Goldocker gebrannt) beigemengt; nach der Zeichnung erfolgte Retusche.