Schon seit längerer Zeit wurde zwischen den Gräbern Locus 7684:012 im Norden und dem Dachziegelgrab Locus:7684:006 im Süden ein weiteres Grab vermutet, weil der Abstand zwischen den beiden Gräbern als zu groß erschien und weil an der Westseite (unmittelbar neben der Arealkante) vier halbrund angeordnete, kleine Steine und gebrannte Lehmziegelfragmente eine Art Grabeinfassung zu markieren schienen. Beim Abkratzen des vom Regen durchfeuchteten Bodens zeichnete sich tatsächlich eine langrechteckige Grabgrube im Boden ab. Von einer rotbraunen Schicht im Norden und eine hellbraunen im Süden gerahmt war klar und deutlich eine schmalrechteckige, hellgraue Grabgrube im Boden erkennbar (Foto). Die weiche, "leicht modrig riechende" Erde wurde von Muradiye als "typische Graberde" klassifiziert.
Beim Skelett (zunächst von Muradiye, dann von Ramazan perfekt präpariert) handelt es sich um ein ca. 11-12jähriges (Schätzung Muradiye) Kind, das mit leicht angewinkelten (!) und ins Profil gedrehten Beinen in die 1,34m große Grube gelegt wurde. Der Kopf befindet sich im westen, das Gesicht blickt nach NO. Zwischen und auf den Beinen liegen vereinzelte Steine, die aus der Grabumrandung herausgefallen waren. Die Arme sind vor dem Bauch zusammengelegt. Die Hände waren entweder übereinandergelegt oder gefaltet, da sich die Fingerknochen in der Bauchmitte befinden. Die Gesamtlänge des Leichnams beträgt im angewinkelten Zustand 1,21m. Der Obarm mißt 0,24m, der Oberschenkel 0,32m und er Unterschenkel 0,27. Aus dem Beckenbereich wurden eine Probe und eine Kontrollprobe für bakterielle Untersuchungen entnommen. Für die Grabgrube siehe Locus:7684:053.