Holzinstallation in der rechten hinteren Kammerecke. Sie besteht aus zwei rechteckigen massiven Holzblöcken, die übereinander liegend eng an der rechten Kammerwand installiert sind. Die beiden Stämme bilden eine Einfassung für einen massiven Holzstamm, der in die Kammerwand hineinführt. Dafür wurde von dem oberen Holzblock die Unterseite und von dem unteren die Oberseite halbrund ausgearbeitet. Der obere Holzblock hat eine leicht gerundete Oberfläche und ist 0,94 cm lang, 20 cm breit und 33 cm hoch. Der untere vollständig rechteckige Block ist etwa 1 m lang, 24 cm breit und 28 cm hoch. Der von diesen beiden Holzblöcken eingefasste massive Holzstamm ist an den Außenseiten kaum bearbeitet. An einigen Stellen ist sogar noch Rinde vorhanden. Nur die Unterseite scheint abgeflacht worden zu sein. Der zur Kammer hin vertikal orientiert Querschnitt des Stammes hat eine Höhe von ca. 31 cm und eine Breite von 42 cm. Der Stamm ragt etwa 30 aus der Einfassung der beiden rechteckigen Holzblöcke heraus und liegt etwa 15 cm oberhalb des anstehenden gewachsenen Bodens (LGR:103). Er lag zur Zeit der Ausgrabung auf einer tonig-lehmigen Schicht. Unterhalb wurde ein Sockel belassen, damit der Stamm nicht zusammensacken kann. Ursprünglich scheint er jedoch freischwebend gewesen zu sein. Dieser Stamm geht in die steinerne Außenwand hinein bzw. führt aus der Kammer hinaus. Etwa in der Mitte seines Querschnittes hat er eine durchgehende Öffnung, die am Beginn einen Durchmesser von ca. 11 cm Durchmesser hat und vollständig durch den Stamm hindurchgeht. Der Hohlraum hat ein leichtes Gefälle nach außen hin, so dass es sich hierbei wohl um einen Auslauf handelt. Er konnte mehr als 2,60 m verfolgt werden, so dass er definitiv aus der Kammer hinausführt. Dann kommt eine Blockierung, so dass der Stamm vermutlich dort endet und eine andere Art der Weiterführung des Wasserauslaufes folgt. Im hinteren Teil ist er jedoch verschlammt. Wie die Bearbeitungsspuren im Innern zeigen, ist die Öffnung herausgestemmt worden und nicht, wie ursprünlich vermutet, gebohrt. Auf der Oberseite des horizontalen Holzstammes befindet sich eine weitere Öffnung, die vertikal bzw. im rechten Winkel zu der horizontalen Bohrung verläuft und mit dieser verbunden ist. In dieser Öffnung befindet sich ein Einsatz aus Metall, vermutlich Blei (das Material konnte noch nicht analysiert werden). Dieser rohrartige Einsatz hat einen Durchmesser von insgesamt 13 cm, während seine Öffnung eine Durchmesser von 6 cm aufweist. Der Bleieinsatz steht etwa 4 cm von der Oberseite des Holzstammes hervor. Die Entfernung von seiner Oberkante zur Unterkante der mittig durch den Stamm verlaufenden Bohrung beträgt 30 cm. Um den Bleieinsatz herum ist das Holz dunkel verfärbt. Die Ursache dafür ist jedoch noch unklar. An einer Stelle auf seiner Oberseite hat der Bleieinsatz Hackspuren, die vermuten lassen, dass jemand diesen entfernen wollte. Die kann jedoch auch mit der ursprünglichen Installation des Einsatzes zusammen hängen, denn die vertikale Bohrung liegt leicht versetzt zur horizontalen. Damit diese korrespondieren wurde offensichtlich nachträglich noch einige Bereiche herausgestemmt bzw. gehackt. So ist zu vermuten, dass die vertikale Bohrung nicht optimal angebracht worden ist und korrigiert werden musste. Die Funktion der vertikalen Öffnung liegt vermutlich darin, den horizontalen Auslauf verschließen zu können.
Die beiden Holzblöcke der Einfassung dieser Installation sind in die hintere rechte Ecke der Kammer extrem eng eingebaut bzw. eingepasst. Auffällig ist, dass die Kammerecke hier keinen rechten Winkel bildet, sondern stumpf bzw. leicht abgeschrägt verläuft. Dies steht in Kontrast zur anderen hinteren Kammerecke, die einen mehr oder weniger guten rechten Winkel bildet. Für den Auslauf wurde offensichtlich der Grundriss der gesamten Kammer angepasst! Die konkreten Gründe dafür können jedoch nur durch Ausgrabungen außerhalb der Kammer erforscht werden. Der untere Holzblock der Einfassung der Installation liegt auf dem gewachsenen Travertinfels (LGR:103) auf. Die Öffnung des Auslaufes liegt auch unterhalb des Steinpflasters (LGR:101) der Kammer. Es scheint, dass die hölzerne Installation nachträglich eingebaut worden ist und dazu das Steinpflaster sowie die darunter liegenden tonig-lehmige Schicht (LGR:102) im hinteren Bereich der Kammer entfernt worden sind. Allerdings ist es unmöglich nachträglich eine Öffnung in die Wände der Kammer bzw. das Kragsteingewölbe einzubringen, so dass hier auch ursprünglich eine nach außen führende Öffnung vorhanden gewesen sein muss, die während der Errichtung der Quellkammer mit eingeplant worden ist. So ist zu vermuten, dass die hölzerne Installation ein Reparatur- oder Erneuerungsphase eines bereits vorher vorhandenen Auslaufes darstellt. Für die zeitliche Einordnung diese Phase ist wichtig, dass die kompakte Ablagerung über dem Kammerbodenpflaster (LGR:100) später erfolgte. Beim derzeitigen Stand scheint diese spätbronzezeitlich zu datieren. Somit müsste auch die Installation des Auslaufes in die Spätbronzezeit datieren. Dafür spricht auch, dass die Oberfläche der Hölzer der Installation abgestumpft bzw. abgerieben wirkt, was auf eine lange Lagerung in Wasser bzw. ein älteres Datum schließen lässt. Damit unterscheidet sich da Holz von den anderen in der Kammer gefundenen, die alle wie neu aussehen.