Stand: 20.09.2009
Bruchsteinmauer
Die Mauer bildet zusammen mit Locus:7383:199 & Locus:7383:251 & Locus:7383:252 den Grundriß eines Brunnens
Länge: 2,65m
Breite: 0,50m
Höhe: 3,00 (OSt) - 2,20 (Mitte) - 3.00 (Ost)
Ausrichtung: O-W
Neigung: lotrecht in Gesamtheit, Einzelbereiche stark geneigt
Gefälle: -
Steinbeschaffenheit: druchschnittlich kopfgroße, hellgraue Naturkalksteine, sehr viele kleine Steine (12x9cm), auch große (35x25cm), sehr viele flache Steine
Lagen: 15 (nicht exakt feststellbar - keine durchgängigen Lagen!)
Fugen: unten engere Fugen, oben breite - gefüllt mit Erdmaterial
Anbindung: Ost: im rechten Winkel nach Norden Mauer Locus:7383:199 / West: im rechten Winkel nach Westen Mauer Locus:7383:252
Verzahnung: mit Westamuer Locus:7383:252 an einigen Stellen erkennbar
Verputz: -
Schalen: 2 (im Westbereich der Mauer)
Ausbrüche: -
Absätze: unklar
Phasierung: s.u.
Aufbauten: -
Einbauten: Holzeinbauten - 3 Ascheschichten in den Mauern erkennbar (Leiterkonstruktion?)
Die Mauer ist die südliche Begrenzung des Quadratgrundrisses/Brunnens.
Insgesamt macht die Mauer einen äußerst unordentlichen und instabilen Eindruck.
Sie scheint einst eingestürzt und wieder aufgerichtet worden zu sein (in der Füllung des Innenraumes gab es bis auf das Niveau von 278,00m bereits 3 markante Versturzhorizonte, sehr wahrscheinlich aus den Mauern ausgebrochene Steine, gerade vor dieser Südmauer standen auf jedem Niveau verstürzte Steine an - die Mauern stürzten also immer wieder ein). Ab einem Niveau von H:279,00m ist ein keilförmiger Einsatz in die Mauer zu beobachten, der an den Resten der Mauerkrone fast 2 Meter breit ist, fast 2 Meter tief geht, unten nach vorn ins Rauminnere springt und an dessen nach unten zeigender Spitze ein großer Stein (60x30cm) nahezu vertikal steht. Scheinbar wurde hier versucht, die eingestürzte Mauer zu reparierenund zwar äußerst notdürftig, vielleicht wurde die entstandene Lücke sogar mit von der Mauerkante fallengelassenen Steinen geflickt (gibt es dafür andere Beispiele?)
Die Lagen um den Keil herum und unter dem Keil sind auch nur schwierig zu identifizieren, generell läßt sich sagen, daß die obersten noch erhaltenen Lagen aus eher kleinen Steinen gesetzt sind ("Steinkette"), während unten (ab H:279m und tiefer) eher aus größeren (bis 35x25cm) Steinen bestehen. Die oberen Lagen haben ein starkes Gefälle zur Mauermitte hin, antizipieren den Keil (deshalb soll die Idee mit der Reparatur auch kein Apodiktum sein, eventuell wurde die Mauer einfach nur schlampig errichtet).
Die Mauerkrone ist im Westen 70cm zweischalig (40cm breit), weiter östlich zeigen sich bei der Draufsicht zwar auch zwei "Schalen", allerdings sowohl die Schalen als auch die sie konstituierenden Steine auffällig weit auseinander. Zumindest im Wetsen gab es also eine elaborierte Fassade, während der Osten der Mauer einfach nur durch die Schalenbauweise gestärkt werden sollte.
Außenecken sind nicht feststellbar, auch nicht in der "Fassadenecke" im SW - dort scheint die Ecke (eigentlich das stabilste Element einer solchen Konstruktion) zu fehlen.
An den Fronten einiger Steine Steine befinden sich weiße Flecken, nach Probenanalyse Carbonatausfällung (siehe Fund:7383:248:005 ) - Argument für Sickerwasser/stehendes Wasser im Innenraum der Architektur.
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2013 BEOBACHTUNGEN UNTERHALB DER VIERTEN BALKENLAGE der 2012 angebrachten Quadratbau-Auskleidung:
Zwischen 278,15 und 277,25 m Höhe zeigen sich in der Mauer verschiedene Ascheablagerungen:
1 )Von der Südostecke aus in Richtung Westen abfallendes Band in zwei Abschnitten.
Der erste, schwarz-weiße Streifen von faserig-bröseliger Konsistenz beginnt mit 4cm Dicke in der Mauerecke, zieht dann langsam ein und endet nach 45cm am oberen Rand einer Steinfuge. Auf gleicher Länge, allerdings 4cm höher setzt dann ein pulverig-schwarzer Aschestreifen ein. Er ist anfangs 3cm dick und wird abfallend nach Westen immer dünner, bis er nach 32cm ausläuft. Danach auf etwa 13cm noch einzelne Ascheflecken, die eine Fortsetzung des Bandes bilden könnten.
Das Band setzt 10cm unter dem Ende eines ebenfalls in der Südostecke endenen Bandes auf der Ostmauer ein (vgl. Beschreibung Ostmauer 1.)
Ostende östlicher Abschnitt 736,01 mO / 831,61 mN / 277,96 mH ; Zwischenraum östlicher/westlicher Abschnitt 735,71 mO / 831,67 mN / 277,95 mH ; Westende des westlichen zusammenhängenden Abschnitts 735,34 mO / 831,67 mN / 277,94 mH ; äußerstes Westende 735,10 mO / 831,71 mN / 277,70 mH.
2) Zentral in der Mauer eine Kuhle, deren Boden mit Asche bedeckt ist.
Ca. 6cm höher nach Osten sowie nach Westen ansetzende Bänder, die sich insgesamt über 65cm erstrecken und nach Westen hin aufsteigen.
Abschnittsweise zeigt sich die Asche als ca. 1/3 cm dickes Band mit einer unteren schwarzen und einer oberen weißen Lage, oft besteht sie aber nur aus weißen Bröseln.
Ostende 734,88 mO / 831,71 mN / 277,50 mH ; Mitte der Kuhle 734,56 mO / 831,77 mN / 277,68 mH ; Westende 734,20 mO / 831,79 mN / 277,55 mH.
3) Hohraum zwischen zwei Steinlagen im unteren Teil der Südmauer.
Direkt an der Ecke zur Ostmauer hin befindet sich planumsnah ein flacher Stein, über dem der Abstand zum nächsthöheren Stein 20cm betragt. In diesem von der Steinvorderkante aus 36cm tiefen Zwischenraum finden sich dunkelgraue bis schwarze, fleckige Aschereste.
Extremwerte der Aschelage: Westende 6,01 mO / 1,62 mN / 277,68 mH ; Ostende 5,84 mO / 1,62 mN / 277,68 mH ; Südende 5,95 mO / 1,42 mN / 277,68 mH.