Bei dem Befund handelt es sich um ein Lehmüberzug über der Verfüllschicht das keine Lehmiegelstrukturen aufweist. Dieser Befund wird als Begehungshorizont, konkreter als Fußboden interpretiert, das im nordöstlichen Abschnitt des Areals 7385 beginnt und sich im südöstlichen Abschnitt des Areals 7386 fortsetzt. Der größte Teil des Befundes ist im Areal 7385 befindlich und wurde bereits 2008 als Locus:7385:121 erfasst und als rot gebrannte Lehmziegel-Mauer gedeutet die an der Oberfläche keine Lehmziegelstruktur mehr erkennen lässt.
Dieser Befund wird nun als Fußboden eines Begehungshorizontes interpretiert und zukünftig in der Dokumentation als solcher angesprochen.
Während der Fußboden im Areal 7385 eine weitestgehend durchgängige homogene Fläche bildet, besteht er in Areal 7386 aus 11 vereinzelten, miteinander nicht zusammenhängenden Lehmverstrich-Fragmenten ("Spots"). Vier dieser Spots weisen nicht mehr ihre ursprüngliche Orientierung nach oben auf, sondern sind in verschiedene Richtungen verkippt. Dies ist zurückzuführen auf neuzeitliche Störungen wie z.B. Pflugarbeiten.
Der Lehmverstrich hat an der Oberfläche eine leicht rötliche Farbe, der Lehm darunter, der als Verfüllschicht oder Untergrund für den Fußboden diente, hat eine stärker ausgeprägte rötliche Verfärbung und ist in dessen Konsistenz sehr locker.
Die Lage der einzelnen Spots und die charakteristische Farbe des Untergrundes unter dem Fußboden erlauben eine ungefähre Abschätzung der Außmaße des Fußbodens:
Gesamtlänge: 1,95 m, Gesamtbreite: 0,77 m
in Areal 7385: Länge: 1,58 m; Breite: 0,77 m
in Areal 7386: Länge: 0,40 m; Breite: 0,17 m
Werden die erhaltenen fragmentierten punktuell verteilten Fußbodenfragmente (Spots) dazu gezählt kann eine Gesamtlänge (beide Areale) von 3,13- 3,17 m rekonstruiert werden.
Aktuelle Putzarbeiten an dem jüngeren Fußboden Locus:7386:007 haben unmittelbar an den kapillarbrechenden Steinsetzungen, an denen der Fußboden anschließt ein Restfußboden- Fragment sichtbar gemacht das senkrecht auf den Steinsetzungen anliegt und diese überdeckt. Dieses senkrechte Fragment scheint nicht verkippt zu sein, sondern noch in urprünglicher Lage erhalten. Das könnte darauf hindeuten das die kapillarbrechenden Steinsetzungen in diesem Bereich einst mit einem Lehmslip überzogen waren, aus der selben Konsistenz wie der Fußboden. Mit diesem erwähnten Lehmüberzug der Steinsetzungen wären diese auf diesem Begehungshorizont nicht mehr sichtbar gewesen und so auch stabilisiert worden.
Unmittelbar unter diesem Fußboden verläuft ein weiterer älterer Fußboden Locus:7386:018. Getrennt werden beide Fußböden durch eine 22 cm hohe Verfüllschicht Locus:7386:016 . Der Erhaltungszustand des älteren Fußbodens ist nicht so gut wie sein jüngerer Nachfolger.